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Agrarwende jetzt! - Diskussionsveranstaltung mit Friedrich Ostendorff in Nienburg

Mit weit über hundert Gästen war der Saal des Naturfreundehauses prall gefüllt, als der agrarpolitische Sprecher der Grünen im Bundestag in Nienburg zu Gast war. Die hiesige Bundestagsabgeordnete Katja Keul hatte ihren Fraktionskollegen Friedrich Ostendorff eingeladen der in Bergkamen einen Biobauernhof betreibt.

Unter den Zuhöreren und Diskussionsteilnehmern waren zahlreiche Landwirte, die zum agrarpolitischen Kurs der Grünen viele interessierte und kritische Fragen stellten.

Ostendorff stellte seine Grundüberzeugung dar, nach der nur eine bäuerliche Landwirtschaft eine ökologisch und sozial nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raumes gewährleistet. Als Gegensatz dazu sieht er vor allem eine Agrarindustrie, die sich „mit Monokulturen und quälerischer Massentierhaltung“ zuallererst an Kapitalverwertung und Marktanteilen orientiere. Die wachsende Nachfrage nach biologischen und regional erzeugten Produkten bietet nach Auffassung des grünen Agrarsprechers dagegen den Markt in dem die Existenz bäuerlicher Betriebe gesichert werden könne. Es sei eine grundlegende Wende in der Agrarpolitik notwendig hin zu einer maximalen Markttransparenz.

Mancher Zuhörer mochte den Ausführungen Ostendorffs zum Strukturwandel in der Landwirtschaft nicht zustimmen obgleich die Gefahr für bäuerliche Betriebe Konsens war: Für den Landwirt sei es unausweichlich das zu produzieren, was am Markt verlangt werde, war ein Einwand.

Ostendorff sieht dagegen das Verbraucher-Bewusstsein stetig wachsen. Im Sektor Biofleisch sei beispielsweise die Nachfrage kaum zu befriedigen. Nach dem Dioxin-Skandal gebe es kaum noch Eier aus Käfighaltung am Markt, weil die Verbraucher sehr schnell gelernt hätten, dass die Anfangsnummer 3 der Eistempelung das Produkt als negativ im Sinne von Gesundheitsschutz und artgerechter Tierhaltung erscheinen lassen. Die Grünen wollen nach Auskunft ihres Sprechers für Agrarpolitik eine maximal mögliche Transparenz für die Verbraucher erreichen. Es solle ganz klar auf der Verpackung ablesbar und erkennbar sein, wo und wie das Produkt hergestellt sei. Eierverpackungen, auf denen ein Huhn auf einer Wiese mit Fachwerk-Gehöft im Hintergrund zu sehen sei, sind nach Ostendorff eine Verbrauchertäuschung, wenn sich darin Eier aus Käfighaltung befänden. Das wollen die Bündnisgrünen radikal ändern. Man könne aber auch die beträchtlichen Subventionierung des EU Agrarmarktes in der Öffentlichkeit nicht rechtfertigen, wenn damit landwirtschaftliche Exportproduktion gefördert werde.

Wann denn für die Grünen Massentierhaltung anfange, wollte einer der Zuhörer wissen. Für Ostendorff ist dabei ein entscheidendes Kriterium, ob mehr als die Hälfte des Tierfutters aus der Produktion auf eigenen Flächen stammen oder nicht. Eine entsprechende Änderung des Baugesetzbuches hatte die grüne Fraktion erst kürzlich in den Bundestag eingebracht. Die Regierungsparteien hatten den Antrag abgelehnt.

Weitestgehend einig sah sich Ostendoff mit den Forderungen des Landvolks Mittelweser zum Bau von Biogasanlagen. Das jetzige Bonussystem müsse geändert werden und die Anlagen müssten den bestehenden bäuerlichen Betrieben neue Einnahmequellen erschließen anstatt sie zu verdrängen.



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