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Keul stellt sich den Fragen der Flüchtlinge in der Notaufnahme in Langendamm.

Seit über 2 Wochen befinden sich die meisten der 93 Menschen aus 12 verschiedenen Ländern in Langendamm, als sie Besuch erhalten von der Bundestagsabgeordneten Katja Keul, Bündnis90/Die Grünen.

Bei Ihrer Ankunft auf dem Parkplatz des Offizierskasino spielen dort Kinder Fußball.     Ein Kicker und eine Tischtennisplatte sind voll ausgelastet. Die Menschen kommen aus Syrien, Irak, Afghanistan, Iran, Algerien, Georgien, Serbien, Russland, Elfenbein, Burkina Faso, Liberia und Somalia.

Im Obergeschoß, wo Keul früher über zivil-militärische Zusammenarbeit in Afghanistan diskutierte,  schlafen die Menschen In Feldbetten dicht an dicht: die Männer in einem und die Frauen in einem anderen Raum.

Im Erdgeschoß sind die Essens- und Aufenthaltsräume.  Der ASB übernimmt im Auftrag des Landes Niedersachsen die medizinische Versorgung und die Versorgung mit Lebensmitteln mit mindestens drei Mitarbeitern, die in 12 Stunden Schichten arbeiten.  Ein privater Sicherheitsdienst sichert den Zugang zum Gebäude.   Alle andere Helfer sind ehrenamtlich vor Ort, vor allem die vielen Dolmetscher, die vom stellvertretenden Bürgermeister von Langendamm, Karim Iraki, koordiniert werden.

Die Menschen haben viele Fragen an die Abgeordnete. Keul heißt die Flüchtlinge zunächst willkommen und bittet alle um Geduld und Vertrauen in die deutschen Behörden.   Man sei allseits bemüht das zusammen gebrochene System der Registrierung von Flüchtlingen wieder in den Griff zu bekommen.   Alle Fragesteller betonen immer wieder, dass sie der Nienburger Bevölkerung und den Mitarbeitern des ASB für die Unterstützung und Aufnahme von Herzen dankbar seien.  Ein syrischer Familienvater und ein junger Yeside aus dem Irak fragen, wann sie Ihre Frauen und Kinder nachholen können.  Eine Mutter will wissen, wann die Kinder endlich wieder zur Schule gehen können.   Viele fragen sich nach welchen Kriterien manche in Braunschweig registriert worden sind und andere nicht und wer warum in welche Notaufnahme verteilt worden ist.    Diese Fragen kann auch die Abgeordnete nicht beantworten.   Nur so viel  ist klar:  vor der Registrierung kann keine Zuweisung an die Kommunen erfolgen, kein Schulbesuch sicher gestellt werden, keine Taschengeld ausbezahlt werden.   Das Schicksal der einzelnen ist so unterschiedlich wie das Leben nur sein kann.  Manche ertragen die Unsicherheit besser, manche schlechter.   Der Mangel an Informationen ist deutlich belastender als die materiellen Umstände.   Die Ungeduldigen werden von Iraki energisch zu Ruhe gebracht -  die Anspannung unter den Wartenden ist mit Händen zu greifen.  Eine syrische Mutter von vier Kindern ist hingegen die Ruhe selbst:  wenn ihr Haus in Syrien nicht zerbombt worden wäre hätte sie ihr Land niemals verlassen, betont sie.  Erst als die Nachbarstochter im Bombenhagel zerfetzt worden sei habe sie beschlossen mit ihrer Familie zu fliehen. Ungarn sei die Hölle gewesen- hier sei alles bestens!    Während sie ihre Dankbarkeit zum Ausdruck bringt steht ihre 14jährige Tochter neben ihr und bricht in Tränen aus. Auch für Trauma-Behandlung besteht vor der Registrierung keine Chance.

Darin sind Iraki und Keul sich völlig einig:  wenn die Bundesregierung jetzt nicht bald eine zügige Registrierung sicher stellt können die Helfer vor Ort die Versäumnisse nicht mehr ausgleichen.

Land, Kommunen und Ehrenamtliche leisten so viel sie können:  jetzt aber ist die Bundesregierung in der Pflicht. Unendlich Zeit hat sie dafür nicht mehr.



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