Diese Website ist veraltet. Bitte besuchen Sie katja-keul.de

Libyen

Neue Rekordwerte bei Rüstungsexporten sind unverantwortlich

PRESSEMITTEILUNG Zum Rüstungsbericht erklärt Katja Keul, Sprecherin für Abrüstungspolitik: Im vergangenen Jahr hat sich die Summe der Rüstungsexporte im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt von 4,8 auf 8 Milliarden Euro. Da hilft es auch nicht, wenn die Regierung darauf verweist, dass 55 Prozent davon an Bündnispartner geliefert wurden. Trotzdem wurden mit 3,53 Milliarden Euro deutlich mehr Rüstungsgüter an Drittstaaten exportiert als in den letzten Jahren. Diese neuen Rekordwerte bei den Rüstungsexporten sind unverantwortlich. (...)

18.06.20 –

PRESSEMITTEILUNG

Zum Rüstungsbericht erklärt Katja Keul, Sprecherin für Abrüstungspolitik:

Im vergangenen Jahr hat sich die Summe der Rüstungsexporte im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt von 4,8 auf 8 Milliarden Euro. Da hilft es auch nicht, wenn die Regierung darauf verweist, dass 55 Prozent davon an Bündnispartner geliefert wurden. Trotzdem wurden mit 3,53 Milliarden Euro deutlich mehr Rüstungsgüter an Drittstaaten exportiert als in den letzten Jahren. Diese neuen Rekordwerte bei den Rüstungsexporten sind unverantwortlich. (...)

Im vergangenen Jahr hat sich die Summe der Rüstungsexporte im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt von 4,8 auf 8 Milliarden Euro. Da hilft es auch nicht, wenn die Regierung darauf verweist, dass 55 Prozent davon an Bündnispartner geliefert wurden. Trotzdem wurden mit 3,53 Milliarden Euro deutlich mehr Rüstungsgüter an Drittstaaten exportiert als in den letzten Jahren. Diese neuen Rekordwerte bei den Rüstungsexporten sind unverantwortlich. Die zunehmend eskalierende Sicherheitslage in vielen Regionen der Welt hindert die Bundesregierung leider nicht daran, durch die Genehmigung von Waffenexporten an der Eskalationsspirale mitzuwirken.

So finden sich unter den Ländern mit den höchsten Genehmigungswerten mal wieder Algerien, Ägypten, die Emirate, Katar und Indonesien. Geradezu skandalös ist die Schwärzung der Empfängerländer in der Liste der tatsächlichen Kriegswaffenausfuhren, die in der Vergangenheit immer öffentlich benannt wurden. Hier kann nur vermutet werden, dass es der Bundesregierung darum geht, die Kriegswaffenlieferungen an die Türkei unter den Tisch kehren zu wollen. Bei der Transparenz darf es keine Rückschritte geben.

Einzig positiv zu bewerten ist die Tatsache, dass Kleinwaffen im Wesentlichen nur noch an Bündnispartner exportiert werden. Allerdings haben im letzten Jahr auch unseren engsten Bündnispartner wie Frankreich ihre Rüstungsexporte an Drittstaaten erheblich erhöht. Die Bundesregierung muss sich endlich für eine europäische Kontrolle der im Gemeinsamen Standpunkt vereinbarten Kriterien stark machen. Wer allerdings in diesem Ausmaß Kriegswaffen exportiert, kann auf internationaler Ebene kaum glaubhaft auftreten. Künftige deutsch-französische Rüstungskooperation darf jedenfalls nicht dazu führen, dass Rüstungsexporte in Drittstaaten gerade in den Nahen Osten noch weiter erleichtert werden.

Wir fordern seit langem ein Rüstungsexportkontrollgesetz, mit dem sicherheitspolitische und humanitäre Kriterien gesetzlich verankert werden. Ein solches Gesetz muss auch eine Begründungspflicht der Regierung gegenüber dem Parlament enthalten sowie effektiven Endverbleibskontrollen vorsehen. Es braucht darüber hinaus einer justiziellen Kontrolle von Einzelentscheidungen und damit eine Klagebefugnis für Verbände. Die Bundesregierung kann sich ihre floskelhaften Beschwörungen einer restriktiven Genehmigungspraxis vor dem Hintergrund dieser Zahlen schlicht sparen - sie hat hier jede Glaubwürdigkeit verloren.

 

Kategorie

Aktuell | Presse / Nachrichten 2020 | Rüstungsexportkontrolle

Libyen/Mittelmeer: EU-Mission EUNAVFOR MED ("Sophia") und NATO-Operation SEA GUARDIAN im Mittelmeer

Die grüne Bundestagsfraktion hat dem neuerlichen Antrag der Bundesregierung auf Verlängerung der deutschen Beteiligung an EUNAVFOR MED nicht zugestimmt. Das Mandat ist in mehrerer Hinsicht zu kritisieren.

Auch die neu beschlossene Operation SEA GUARDIAN als Nachfolgemission der maritimen NATO-Operation Active Endeavour (OAE) sehen wir kritisch.    Mehr »

Neuer Bundeswehreinsatz in Libyen?

Trotz der Ablehnung des UN-Friedensplans durch eines der beiden konkurrierenden Parlamente in Libyen geht die Planung einer UN-Mission im Land weiter.

Lesen Sie hier die Antwort der Bundesregierung auf meine schriftliche Frage >>>

Ägypten: Meine Fragen und die Antworten der Bundesregierung

Welche Projekte im Rahmen der internationalen rechtlichen Zusammenarbeit führt die Bundesregierung seit der Wahl des Präsidenten Abd al-Fattahas-Sisi mit Ägypten durch, und wie beurteilt die Bundesregierung die Wirkung der insgesamt seit dem Jahr 2011 mit Ägypten durchgeführten Projekte in diesem Bereich vor dem Hintergrund der gegenwärtigen politischen Entwicklung Ägyptens (bitte für die zehn wichtigsten Projekte einzeln aufführen)?

Welche Kenntnisse hat die Bundesregierung über das militärische Eingreifen Ägyptens in Libyen, und welche völkerrechtliche Grundlage sieht sie für diese Intervention?

Große Bedenken gegen EU-Mission im Mittelmeer

Die EU-Außen- und Verteidigungsminister haben am 18. Mai 2015 in Brüssel beschlossen, eine Militärmission zur Rettung von Flüchtlingen und zur Bekämpfung von Schleuserbanden im Mittelmeer einzusetzen. Die Rettung von Flüchtlingen auch durch die deutsche Marine ist zweifelsohne zu begrüßen.

Ein Militäreinsatz zur Zerstörung von Schiffen in lybischen Küstengewässern und womöglich an Land halten wir für falsch.  Unabhängig davon, ob es dafür ein UN-Mandat geben wird, kann ein Militäreinsatz die Fluchtbewegung Richtung Europa nicht stoppen.

Lesen Sie den EU-Beschluss hier >>>

Antwort der Bundesregierung auf meine Frage nach der Situation in Libyen

Ich habe die Bundesregierung gefragt, welche konkreten Maßnahmen sie seit dem Ende des NATO Einsatzes 2011 unterstützt, um den Aufbau demokratischer Institutionen in Libyen zu begleiten und den Zerfall des Landes zu verhindern.

Lesen Sie die Antwort der Bundesregierung auf meine Frage hier >>>

Antwort der Bundesregierung zur deutschen und europäischen Unterstützung der Wahlen in Libyen

Meine schriftliche Frage bezüglich der Projekte, die von der Bundesregierung und der Europäischen Union zur Unterstützung der für den Sommer geplanten Wahlen in Libyen durchgeführt werden, wurde von der Bundesregierung wie folgt beantwortet >>>

Keine Lieferung von elektronischen Fußfesseln nach Libyen

PRESSEMITTEILUNG zur möglichen Lieferung von elektronischen Fußfesseln nach Libyen:

Das Vorhaben der Bundesregierung, in ein Land am Scheideweg elektronische Fußfesseln liefern zu lassen, ist völlig inakzeptabel. Inwieweit sich Libyen rechtsstaatlich entwickeln wird, ist nicht absehbar. Daher dürfen keine Güter geliefert werden, die auch zur Repression genutzt werden können.   Mehr »

"Nicht hinnehmen, dass die Regierung die Rechte des Parlaments aushebelt"

Nicht der Einsatz selbst wird in Frage gestellt, wohl aber der Umgang der Regierung mit den Rechten des Parlaments.

Wegen fehlender Parlamentsbeteiligung bei einem Einsatz von Fallschirmjägern in Lybien werden die Grünen die Bundesregierung verklagen.

Lesen Sie hierzu den Bericht des Spiegel

Keine Bewaffnung der Rebellen – Waffenembargo durchsetzen

Zu der Diskussion um eine Bewaffnung der libyschen Rebellen erklären Kerstin Müller, Sprecherin für Außenpolitik, und Katja Keul, Parlamentarische Geschäftsführerin:

Eine Bewaffnung der Rebellengruppierungen in Libyen, wie es jetzt diskutiert wird, ist falsch und fahrlässig und nicht von der Resolution 1973 gedeckt, wie die USA meinen.

   Mehr »

Libyen

Der VN-Sicherheitsrat hat in der Libyen-Frage entschieden und seit Samstag wird das Land bombardiert. Ich halte es für richtig, dass Deutschland sich an diesem Militäreinsatz nicht beteiligt, da die Erfahrung gezeigt hat, dass Lufteinsätze nicht geeignet sind Menschenleben am Boden zu retten. Die Meldungen der letzte Tage  belegen leider, dass die Härte der Auseinandersetzung am Boden unter der Flugverbotszone keinesfalls ab, sondern eher zunimmt.

   Mehr »

GSP: Abrüstung & Transatlantisches Verhältnis

Weser: Versalzung stoppen!

Protestieren Sie mit einer Postkarte an den Regierungs-präsidenten in Kassel gegen die Genehmigung von mehr Salzlaugeneinleitung in die Weser durch K&S

GRUENE.DE News

<![CDATA[Neues]]>